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Eiskalte Erfahrung

HotVolleys müssen sich warm anziehen

Leider gab es am 7. Spieltag der Landesliga Süd in der mit 11.5 C° viel zu kalten, man möchte sagen eiskalten Halle des Gastgebers PSV Halle keine Punkte zu holen. Spieler in Decken gehüllt und Schiedrichter mit Handschuhen boten doch ein etwas befremdliches Bild. Wenngleich Snow Volleyball momentan im Trend liegt, waren weder wir, noch unsere Gegner auf solche Verhältnisse eingerichtet. Wirklich Schade für den PSV Halle als Gastgeber, der einen ordentlichen Spieltag organisiert hat und dem an der Misere keine Schuld gegeben werden kann. Nachfragen beim Havariedienst haben laut PSV Halle ergeben, dass die Heizung am Wochenende aus ist und es nicht möglich ist, in den verschlossenen Heizungsraum zu kommen um sie anzustellen. Da kann man nur hoffen, dass dies bei einer technischen Störung wie Rohrbruch oder Brand möglich ist - irgendwie ist der Begriff Havariedienst unter diesen Umständen aber auch nicht zu erklären.

 

Das Regelbuch sieht eine Mindesttemperatur von 10 C° in der Halle vor. Eine Regelung, welche in Sibirien ihre Berechtigung haben mag, in unserer Region aber wohl eher befremdlich erscheint. Einer vom Trainer der HotVolleys vorgeschlagenen Spielabsage wurde seitens der anderen beiden Teams leider nicht zugestimmt. Somit gab es keine andere Wahl, als unter diesen widrigen Umständen zu spielen. Die HotVolleys konnten so nur ihrem Namen gerecht werden und sich ordentlich warmspielen, glücklicherweise gab es keine Verletzungen. Das Risiko für die Auswechselspieler und Mitten, welche zwischenzeitlich immer wieder genug Zeit zum Auskühlen hatten, war nicht von der Hand zu weisen. Ob und wie viele Krankmeldungen im Laufe der Woche "reinschneien" wird sich zeigen. Der Grundstein dafür ist jedenfalls gelegt. Eine wirklich blöde Situation für den Trainer der HotVolleys. Während bei den Erwachsenenteams jede Spielerin volljährig ist und die Entscheidung zu spielen oder nicht zu spielen eigenverantwortlich trifft, liegt die Verantwortung im Jugendteam der HotVolleys beim Trainer. Bedauerlicherweise liegen auch Informationen zu ähnlichen Spielbedingungen in einer Halle in der Landesklasse vor. Hier scheint also Handlungsbedarf zu bestehen.

 

Dass es für die HotVolleys keine Punkte zu holen gab, hatte aber andere Gründe. Momentan sind die HotVolleys vom Verletzungs- und Krankheitspech geplagt. Gleich drei gute Spielerinnen der älteren Jahrgänge sind ausgefallen. Diese hätten in der einen oder anderen Situation durchaus den Punkt machen können und das reine Ergebnis anders aussehen lassen. Da das reine Ergebnis aber auch nur eine Seite der Medaille ist, kann man mit der Leistung der Mädels durchaus zufrieden sein. Die für die Annahme und Standardpässe besonders wichtigen Außenpositionen waren mit unseren jüngsten 03er Jahrgängen besetzt. Viel Verantwortung für die Spielerinnen, welche sich aber gut behaupten konnten. Dass im Angriff nicht den Druck der fehlenden, 2 bis 3 Jahre älteren Mitspielerinnen aufgebracht werden konnte ist altersbedingt klar. Wichtig ist aber, dass sie immer wieder die Lücke fanden um den Ball zum Gegner durchzubekommen und vor allem gegen Ende des Spieltages mutiger aufspielten. Aufgabe für die Zukunft wird es sein, die in den Trainings erarbeitete Angriffsvariabilität ins Spiel zu bekommen. Hier bleibt noch viel Potenzial auf der Strecke. Viel Verantwortung lag an diesem Spieltag auch auf den Mitten. Hier konnte altersbedingt mehr Druck aufgebaut werden, doch Mitten anzuspielen ist nicht immer ganz einfach. Diese Aufgabe konnte aber selbst in schwierigen Situationen noch gut gelöst werden, wenngleich auch mal der eine oder andere Abstimmungsfehler passierte. Eine unserer beiden Liberas übernahm gegen Ende des Spieltages noch die Funktion der Diagonalangreiferin und erfüllte diese Aufgabe für ihre Verhältnisse ebenfalls gut.

 

Insgesamt, unabhängig vom reinen Ergebnis, war dies dennoch ein guter Spieltag für die Mädels. Die Abstimmungsprobleme vergangener Spieltage sind, bis auf einige Dinge im Annahmeriegel, wieder geringer. Das Team zeigte sich weiter kämpferisch und bot einige sehenswerte Spielzüge. Und anerkennendes Lob gab es auch noch vom Gegner. Vielen Dank für diese Geste, welche die Mädels überrascht, aber als würdigen Abschluss dieses Spieltages aufgenommen haben.

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